In der Schönholzer Straße 10 richtete der Pankower Religionsverein „Agudath Achim“ um 1907 eine eigene Synagoge ein - in der ersten Etage des rückwärtigen Quergebäudes. Der von Albert Katz, Moses Heimann und Selig Selbiger im Jahr 1895 gegründete Verein hielt die Gottesdienste bis dahin im Lehrlingsheim Pankow ab (Station E).
Anwohnerinnen und Anwohnern nannten den Gebäudekomplex, in dem auch bekannte jüdische Bürger*innen wohnten, angeblich den „Judenhof“. Die Familie Heimann, die eine kleine Papierfarbik betrieb, war bereits 1889 hier eingezogen. Auch die Familie des Glasermeister Selig Selbiger (Station K) wohnte dort ab 1910. Der ehemaligen Synagoge wird hier seit einigen Jahren mit einer Gedenktafel gedacht.
Der jüdische Gottesdienst unterscheidet sich in vielen Aspekten von christlichen und islamischen Riten. Der von der Gemeinde meist angestellte Vorbeter ist ein „Abgesandter“ der gemeinsam Betenden. Es gibt keine Vermittler zwischen Gott und den Gläubigen im Judentum. Auch der Rabbiner ist kein heiliger Mann, sondern ein Gelehrter. Die Gemeinden feiern zudem zahlreiche jüdische Feste, welche, wie in anderen Relgionen auch, die Höhepunkte im religiösen Leben darstellen.
Jedoch gibt es auch innerhalb das Judentums Unterschiede in den religiösen Regeln und Abläufen der Gottesdienste – am deutlichsten zwischen den strengeren, orthodoxen und den liberalen jüdischen Gemeinden. Für einen ersten, tieferen Einblick in das Thema empfehlen sich die Internetseiten des Zentralrats der Juden, sowie der Union Progressiver Juden in Deutschland.