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Dies ist ein historischer Rundgang zur Erinnerung an das ehemals vielseitige jüdische Leben in Berlin Pankow, dass mit der Verfolgung von Juden im Nationalsozialismus sein Ende fand. Darunter sind ehemalige Synagogen, Wohnhäuser und jüdische Wohlfahrtseinrichtungen, deren Gebäude teils noch erhalten sind. Zu diesen Orten bietet der Rundgang allgemeine historische Informationen, aber auch persönliche Lebensgeschichten und historisches Bildmaterial. Die kurzen Texte zu den Stationen können auch als Audiodatei abgespielt werden.

Info

Seit 1920 eingemeindet, gehörte Pankow zu den Berliner Bezirken mit einer relativ geringen jüdischen Bevölkerung. Waren es im Jahre 1910: 1335; 1925: 1566 und 1933: 2079 jüdische Einwohner, so reduzierte sich diese Zahl kontinuierlich mit zunehmender rassistischer Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland.

Die nach dem Novemberpogrom 1938 (sog. Reichskristallnacht) forcierte Vertreibung der Jüdinnen und Juden, durch die sich viele Familien zur Auswanderung gezwungen sahen, bewirkte laut Volkszählung vom Mai 1939 eine Halbierung der jüdischen Bevölkerung in Pankow auf 1080. Im Juni 1941, wenige Monate vor den geplanten Deportationen derjenigen, die keine Möglichkeiten zur Flucht aus Deutschland fanden, wurden nur noch 504 jüdische Mitbürger in Pankow registriert. Eine Liste der Berliner Jüdischen Gemeinde verzeichnet im Mai 1945 144 überlebende Mitglieder in Pankow.

Insgesamt haben nach gegenwärtigen Erkenntnissen 602 jüdische Pankower Frauen, Männer und Kinder − in faschistischen Ghettos und Vernichtungslagern den Tod gefunden. Dazu gehörten viele Zöglinge und Insassen jüdischer Wohlfahrtseinrichtungen und Heime, die vielfach in landschaftlich attraktiven Gebieten Berlins, wie Pankow und Niederschönhausen, angesiedelt waren.

[Quelle] Inge Lammel: Stätten jüdischen Lebens in Pankow – Ein Rundgang. 4.Auflage, 2012. VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.